Ein Interview mit dem Apotheker Dr. Detlef Eichberg über die Heilkraft der Kartoffel. Der Experte verrät, wie gesund die Kartoffel wirklich ist und zu welchen Heilzwecken sie eingesetzt werden kann.
Dr. Detlef Eichberg leitet seit 38 Jahren die Apotheke in Lützelbach und hat sich zum Ziel gesetzt, sich um das „Heil-Werden“ der Menschen zu kümmern.Von daher kennt sich der ehemals pharmakologisch forschende Apotheker nicht nur bestens mit Medikamenten aus, sondern hat sich auch mit der Volksheilkunde beschäftigt. In einem Interview verrät der Experte, wie gesund die Kartoffel wirklich ist und zu welchen heilenden Zwecken sie eingesetzt werden kann.
Welchen Stellenwert nimmt die Kartoffel Ihrer Meinung nach in der Kulinarik und schließlich auch in der Heilkunde ein?
Die Entdeckung der Kartoffel in den Hochländern Südamerikas durch den Eroberer Pizarro um das Jahr 1520 kann rückblickend als wahrer Segen und Bereicherung der Grundnahrungsmittel-Palette in Europa angesehen werden. Allerdings dauerte es noch gut 200 Jahre, bis Solanum tuberosum, so der wissenschaftliche Name der Kartoffel, als Nahrungs-Quelle und Vitamin-C-Lieferant gegen Skorbut (eine gefürchtete Mangelerkrankung bei Seefahrern) zum Einsatz gelangte. Zuvor führte das Nachtschattengewächs zu dramatischen Vergiftungen, da man statt der ungiftigen Knolle die überirdischen Krautanteile mit ihrem Gehalt an toxischem Solanin verzehrte.
Solanum tuberosum nimmt nicht nur zu den 29. Odenwälder Kartoffelwochen eine wichtige Rolle in unserer Region ein, sondern in ganz Deutschland: In keinem anderen europäischen Land werden so viele Kartoffeln angebaut wie Deutschland. Kaum verwunderlich, dass unser Land daher weltweit zu den zehn größten Erzeugern zählt. Landauf, landab ist die regionale Küche von Kartoffelgerichten geprägt, obwohl die Erdäpfel immer wieder als „Dickmacher“ verteufelt werden. Wie gesund ist die Kartoffel wirklich?
Heutzutage kann man besonders in deutschen Landen die Kartoffel als Nahrungsmittel höchster Priorität bewerten – jeder Deutsche verzehrt im Durchschnitt 65 Kilogramm pro Jahr. In Form gekochter Beilage, als Salat oder Püree liefert die Knolle bei 100 Gramm lediglich 70 Kilokalorien, kann also mitnichten als „Dickmacher“ angesehen werden. Bei Pommes frites, Chips oder Bratkartoffeln hingegen schlägt der hohe Fettanteil allerdings kalorisch zu Buche. Bei alledem enthält besagtes Nahrungsmittel wertvolle Bestandteile wie Stärke als Energiespender, Eiweiß und Aminosäuren für Muskelaufbau und Organe, sowie etliche Vitamine und Mineralstoffe, die das körperliche und geistige Wohlbefinden fördern.In welchen Bereichen sagt man der Kartoffel vor allen Dingen Heilwirkung nach?
Außer ihrer geschmacklichen Beliebtheit und ernährungsphysiologischen Vorteilen gilt die Kartoffel als probates Heilmittel in der Volksmedizin: Mit Schale gerieben und mit etwas Milch oder Kokosöl zu einem streichfähigen Brei verrührt, entfaltet die Kartoffel als Auflage einen lindernden Effekt bei rheumatischen Entzündungs-Schüben, Verstauchungen oder auch Mückenstichen. Der besonders in den Schalen vorkommende Wirkstoff Quercetin ist hierbei für die entzündungshemmende Eigenschaft verantwortlich. Zudem wird die kühlende Wirkung als angenehm empfunden. Als dick geschnittene Scheiben auf die Stirn gelegt, wirkt die Kartoffel lindernd bei Kopfschmerzen. Darüber hinaus soll z. B. die Inhalation der Dämpfe gekochter Schalen bei Stirnhöhlenentzündung oder das Aufstreichen von rohem Kartoffelbrei auf die betroffenen Stellen bei Hautproblemen helfen.
Die Kartoffel wird also rein äußerlich zur Gesundung eingesetzt und nicht verzehrt?
Ja und nein, die Kartoffel lässt sich sehr vielseitig einsetzen. Sicherlich gibt es in fast jeder Familie noch ein altes Hausrezept, in dem die Kartoffel als Heilmittel eingesetzt wird – beispielsweise der klassische Kartoffelwickel gegen Halsschmerzen. Wissenschaftlich belegt ist auf jeden Fall, dass die „tollen Knollen“ aufgrund ihrer Säure-bindenden Eigenschaften eine Wohltat bei Sodbrennen und Magenschleimhaut-Entzündungen sind.
Sie können die Kartoffel also zu Genuss- und Heilungszwecken bedenkenlos empfehlen?
Absolut. Solanum tuberosum stellt viel mehr als ein Grundnahrungsmittel dar und nimmt einen wichtigen Platz in der Volksheilkunde ein. (me)
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